In dieser Rubrik befragen wir regelmäßig ehrenamtliche Mitarbeiter der Sölring Foriining nach ihren Motiven sich für die Sölring Foriining zu engagieren, wie sie dazu gekommen sind, was es ihnen bedeutet und wie beziehungsweise wo sie sonst leben und arbeiten.
Liebe Birgit, wie bist du zur Sölring Foriining gekommen?
Vor gut 37 Jahren bin ich aus beruflichen Gründen nach Sylt gekommen. Mein Credo: dort, wo ich bin, möchte ich die Sprache der Menschen sprechen, die dort leben. Egal, ob in England, Spanien oder Polen. Nur so bekomme ich den richtigen Kontakt zu den Einheimischen. Und deshalb wollte ich auch Sölring lernen. Darum entschied ich mich sofort nach meiner Ankunft auf der Insel im Herbst einen Sprachkurs bei der inzwischen verstorbenen Maike Ossenbrüggen zu belegen. Nach ein paar Jahren Friesischunterricht bei Maike wurde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, selber Unterricht zu geben. Da sagte ich zu, denn ich war auf einem Punkt angekommen, wo ich mehr wollte.
Welche Aufgaben hast du als Ehrenamtlerin bei der Sölring Foriining?
Nachdem mein Lebensgefährte Rolf C. Schmidt, der den Landschaftspflegeausschuss leitete, verstorben war, arbeitete ich im Ausschuss mit und habe das Naturschutzgebiet NSG Niilön betreut. Endlich nach Jahren haben wir es durchgebracht, dass im Niilön im Sommer wieder wie in früheren Zeiten beweidet und damit den Wiesenbrütern mehr Lebensraum gegeben wird.
Als zum hundertsten Geburtstag der Sölring Foriining im Jahr 2006 eine Feier anstand, überlegte ich, wie sich der Landschaftspflegeausschuss repräsentieren könnte. Führungen im NSG Niilön sind nicht möglich und so wollte ich den Gästen ein alternatives Naturerlebnis anbieten. Was bot sich da besser an als mein berufliches Wissen über das Wattenmeer? Seit dieser Zeit biete ich für den Verein die "Sinnlichen Wattwanderungen" an. (Mitglieder der Sölring Foriining gehen übrigens kostenlos mit).
Eingesprungen bin ich auch, als Bedarf an Personal in der Kampener Vogelkoje war und setze mich weiterhin in Sachen Vogelkoje ein und mache naturkundlich-historische Führungen durch die Kampener Vogelkoje. Nachdem mich die Verstorbenen, Maike Ossenbrüggen und Inge Gieppner-Carstensen, für den Anfängerkursus Friesisch „angeheuert“ hatten, habe ich seit 2006 Friesischkurse für Erwachsene angeboten. Schade ist immer, dass von den ursprünglichen Teilnehmern nur ein Drittel bis eine Hälfte übrigbleiben. Und um die Sprache weiterzutragen, unterstütze ich Maren Jessen bei den Marionetten-Aufführungen.
Was machst du, wenn du nicht für die Sölring Foriining tätig bist?
Ich bin seit kurzer Zeit Rentner, da meint man viel mehr Zeit zu haben. Dem ist auch so, allerdings lasse ich mir auch mehr Zeit bei den Dingen und schon ist die Zeit wie der Wind verflogen. Gerne bringe ich mich auch ehrenamtlich im Hospizverein ein. Und um fit und beweglich zu bleiben, mache ich mehrmals in der Woche Sport. Da mich Vieles interessiert, kommt nie Langeweile auf.
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